Wie kommt Wasser in Wälzlager

  • Witterungsbedingt durch Anwendungen im Freien
  • Kondensationsbedingt durch Temperaturwechsel
  • durch Seewassergischt auf Schiffen und in Hafenanlagen
  • durch Prozesswasser während der Fertigung
  • durch Reinigung mit Spritzwasser und Hochdruckreinigern

Lager

  • Lagerringe korrodieren, um dies zu vermeiden verwendet man:
    • Beschichtungen; erzeugen einen Korrosionsschutz über einen gewissen Zeitraum, gängige Beschichtungen sind Dünnschicht- Chromatierungen und verzinkte Oberflächen. Es steht eine Vielzahl anderer Beschichtungen zur Verfügung, diese sind jedoch meist zu kostenintensiv
    • Ringe aus rostarmen bzw. rostfreien Materialien; wie beispielsweise AISI/SAE 304 (1.4301) und besonders AISI / SAE 440 (1.4125), der einen sehr guten Kompromiss zwischen Härte und Korrosionsbeständigkeit bietet.
  • Lagergehäuse
    • Dadurch, dass Lagergehäuse im Gegensatz zu Wälzlagerringen, nicht gehärtet werden müssen, steht eine breite Materialauswahl zur Verfügung
    • Lagergehäuse werden aus nichtrostenden Edelstählen / aus Kunststoff oder als Kombination gefertigt
    • Speziallackierungen für Lagergehäuse aus Grauguss erhöhen die Korrosionsbeständigkeit deutlich
  • Sondermaterialien
    • In sehr aggressiver Umgebung bzw. bei Schmierung des Lagers durch das vorhandene Medium selbst, werden Vollkeramiklager und Hybridlager eingesetzt. Da diese Lösungen immer extrem teuer sind, werden sie nur dann eingesetzt, wenn konventionelle Lösungen nicht funktionieren.

Dichtungen

Um einen Wassereintritt in das Lager zu vermeiden ist die Dichtungskonstruktion entsprechend anzupassen. Bei im Lager integrierten Dichtungen ist die Verfügbarkeit von Sonderdichtungen eher gering.

Integrierte Dichtungen

  • Z – Deckel; nicht schleifend, es verbleibt ein Spalt zwischen Dichtung und Lagerring, stabil gegen Verformung – für den Einsatz in feuchten Umgebungen eher nicht geeignet.
  • RS – Elastomer Dichtungen; schleifend am Lagerring, je nach Ausführung ein oder mehrlippig. Diese Dichtungen sind für den Einsatz in feuchten Umgebungen geeignet, je nach Vorspannung erhöht sich die Dichtwirkung, aber auch das Reibmoment der Dichtung. Es gibt eine Unzahl von Bezeichnungen und Varianten der verschiedenen Hersteller (DU / LU / LB / V/ E / RS1 / RSR / RSH / RSL / etc.). Elastomer Dichtungen sind gegen Einwirkungen äußerer Kräfte relativ empfindlich. Die Dichtungen biegen sich beispielsweise beim Reinigen mit Hochdruckgeräten durch, das Waschwasser wird in das Lager gespült (siehe Durolub)
  • Für Spannlager (Y-Lager) gibt es neben den einfachen Dichtungen, auch mehrlippige Dichtungen optional mit Schleuderscheiben, welche wiederum mehrfach gedichtet werden können. Spannlager eignen sich daher hervorragend zum Aufbau wirksamster Dichtungen gegen Wasser und Schmutz.
  • Materialien von Elastomerdichtungen
  • Werkstoff ISO 1629Basis ElastomerHandelsnamen Einsatzbereich
    NBRNitril-Butadien-KautschukPerbunan®-25°C bis +100°C
    FKMFluor-KautschukViton®-15°C bis +200°C
    HNBRHydrierter Nitril-Butadien-KautschukTherban®-15°C bis +150°C
    ACMPolyacrylat-KautschukNipol®-20°C bis +150°C
    EPDMEthylen-Propylen-Dien-KautschukKeltan®-40°C bis +140°C
  • Medienbeständigkeit, Richtwerte – Allgemein, durch Sondermischungen können verschiedenste Eigenschaften angepasst werden

Schmierung

Wasser in Schmierfetten führt unweigerlich zu einer Verringerung der Leistungsfähigkeit des Schmiermittels, zu höheren Verschleiß, höheren Betriebstemperaturen und Korrosion im Lager. Die Gebrauchsdauer reduziert sich stark, die Lager fallen vorzeitig – oft nach wenigen Stunden, aus.